Der Zoo Cali gehört zu den schönsten Anlagen dieser Art, die ich bisher kenne. Ein Familienausflug dorthin ist auf alle Fälle empfehlenswert.
Adresse: Cra. 2 west, Cl. 14, Cali, Valle del Cauca, Kolumbien
Telefon: +57 2 4880888
Eintritt Kinder 15.000 Pesos (2 bis 12 Jahre)
Erwachsene 22.000 Pesos
Besucher ab 65 bekommen Ermäßigung
Öffnungszeiten: 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Webseite: https://www.zoologicodecali.com.co/
Der Zoo Cali, ist einer der schönsten Zoos, die ich kenne und immer ein Besuch wert. Der Zoo hat eine Größe von 10 Hektar und befindet sich Nordwestlich der Stadt im Stadtbezirk Terron Colorado. Durch die Anlage fließt der Cali River. Hier leben etwa 1.200 Tiere, die circa 180 Arten repräsentieren, von Pfeilgiftfröschen bis zum Kondor. Er gehört einer gleichnamigen Stiftung. Die seit 1981 auch den Zoo verwaltet und verschiedenster Bildungs-, Freizeit- und Forschungsprogrammen organisiert und durchführt.
Ursprünglich bestand der Zoo aus Tieren in engen und schmutzigen Käfigen und mit grundlegenden Mängeln im Pflege- und Fütterungsniveaus. Mit Unterstützung der lokalen Regierung und Beiträgen von Bürgern begann Cali Zoo eine Umwandlung in einen modernen Zoo. Die alten Käfige wurden durch neue komfortable und geräumige ersetzt. Die Tiere wurden artgerecht in geräumigen Gehegen untergebracht. Ebenso wurde die Umgebung des Zoos neugestaltet und restauriert. Später begann die Verwaltung des Cali Zoos mit einer vollständigen medizinischen Sammlung der Aufzeichnungen jedes Tieres
Planen sie einen Besuch des Zoos, vermeiden sie am besten, Sonntage und Feiertage. Da dieser an diesen Tagen sehr frequentiert wird. Der Zoo verfügt natürlich, über einen eigenen Parkplatz. Als ich das letzte Mal an einen Feiertag den Zoo besuchte, war der Parkplatz überfüllt und ich musste außerhalb einen suchen. Was sich als sehr schwierig herausstellte. Am ehesten sie nutzen öffentliche Verkehrsmittel.
Der Zoo hat fünf Sektionen mit verschiedenen Arten von Tiergruppen: Primaten, Schmetterlinge, Ozean- und Flussfische, Amphibien, Reptilien und Vögel.
Hat man ein Platz für das Auto gefunden, Eintrittskarten ergattert und die Eingangskontrolle überwunden steht man gleich vor der Flamingo Anlage (2). Interessant zu wissen ist, dass in Kolumbien 1800 verschiedene Vogelarten leben. Das sind etwa 20% der Weltweit existierenden und 60% der in Südamerika verbreiteten Arten. Freilebende Flamingos können sie in Kolumbien Naturpark Santuario de Fauna y Flora los Flamenco bei Riohacha an der Karibikküste beobachten
Hinter der Flamingo Anlage befindet sich das Aquarium (4). Diese Ausstellung besteht aus 9 Süßwasseraquarien und 10 Salzwasseraquarien. Davor befinden sich in den freien zwei offenen Becken mit Karpfenartige Fische. Die sind so zutraulich, dass sie sich von den Besuchern am Beckenrand regelrecht kraulen lassen. Dementsprechend ist auch der Andrang am Becken.
Wir laufen weiter und überqueren auf einer kleinen Brücke den Rio Cali und halten uns links. Hier befindet sich eine weitere Voliere (5) mit unterschiedlichen Arten von Entenvögel, Sittiche, Tukanas und andere Vögel. Dieses Sittichpaar war dermaßen zutraulich das sie ohne Hemmungen sich kraulen ließen. Was dem Aufsichtspersonal absolut nicht gefallen hat.
Dahinter (6) befindet sich eine der sechs Primatenanlage. Die Anlagen sind den natürlichen Umgebungen ihrer Verbreitungsgebiete nachempfunden. Das Land hat 30 Arten von Primaten, die zweithöchste Zahl in Amerika und die fünftvielfältigste der Welt. In freier Natur lassen sich diese Geschöpfe sehr gut im Tayrona Nationalpark beobachten.
Was mir an diesen Park so gut gefällt, sind die kleinen Bambushütten im eingeborenen Stil, die die einzelnen Gehege miteinander verbinden. Aus diesen heraus, deren Innenraum leicht abgedunkelt ist, lassen sich die Tiere sehr gut beobachten. Im Weitern befinden sich in diesen Räumen unterschiedliche Anschauungsmaterialien. Teilweise kann man damit auch selbst Experimentieren.
Folgen wir diesen Weg weiter, stoßen wir auf die Reptilienanlage. Schlangen, Krokodile und Giftfrösche sind eine kleine Probe der umfangreichen Biodiversität Kolumbiens. Kolumbien hat 520 Reptilienarten, die drittmeisten aller Länder. Als erstes bekommen wir ein Spitzkrokodil (7), das zu den echten Krokodilen zählt zu Gesicht. Dieses kann bis fünf Meter lang werden und ist dank der greifenden Schutzmaßnahmen nicht gefährdet. Das Spitzkrokodil ist potenziell gefährlich für Menschen, jedoch weit weniger als das Leistenkrokodil oder das Nilkrokodil. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich diese Tiere lieber in der freien Natur beobachtet. Obwohl ich bewusst solche Gegenden aufgesucht habe – hatte ich kein Glück.
Die meisten Krokodilarten die in Kolumbien, besonders im Amazonasgebiet leben, sind Alligatoren. So der Krokodilkaiman, nicht länger als 2,50 Meter. Dieser ist nicht selten. Die meisten Krokodilarten die in Kolumbien, besonders im Amazonasgebiet leben, sind Alligatoren. So der Krokodilkaiman, nicht länger als 2,50 Meter. Dieser ist nicht selten.
Rot, orange, gelb, blau, grün - allein die knallbunten Farben des Pfeilgiftfrosches scheinen zu sagen: "Ich bin alles andere als genießbar, nimm dich in Acht, ich bin giftig!" Und er ist es in der Tat. Sein Krampfgift „Batrachotoxin“ lähmt Muskeln und Atmung. Beim Menschen kann eine Vergiftung mit 0,002 mg pro kg Körpergewicht innerhalb von 20 Minuten zum Tod führen. Richtig lebensgefährlich sind aber nur drei von den 250 bekannten Arten und diese kommen in Kolumbien vor.
Im weiterem, kommen wir (8) an der Schmetterlingsanlage vorbei. Der Cali Zoo hat mehr als 800 verschiedene Schmetterlingsarten wo sie fliegen können und der Besucher innerhalb des Ortes sich frei bewegen kann. Videos zeigen die Metamorphose des Schmetterlings in allen Stadien. Ich habe auch den Schmetterlingspark, der sich außerhalb Calis befindet, besucht. Ich muss gestehen die Anlage im Zoo hat mir besser gefallen, obwohl sie von der Größe her kleiner ist.
Gegenüber befindet sich die Jaguaranlage. Er bevorzugt als Lebensraum dichte Vegetation und die Nähe von Flüssen und Seen. Es gibt ihn in ganz Süd- und Mittelamerika, von Mexiko bis nach Argentinien. Da Jaguare, wie auch Tiger, sehr anpassungsfähig sind, kommen sie in verschiedensten Lebensräumen vor. Allerdings bevorzugen Jaguare feuchte und ufernahe Lebensräume und sind dort häufig an Flussläufen anzutreffen.
Dort finden sie nicht nur Beutetiere, sondern verbringen auch ihre Ruhezeit an Uferplätzen. Durch die zunehmende Zerstörung der Regenwälder und die damit verbundene Ausbreitung des Menschen wird der Jaguar als Viehräuber gejagt. Sein natürlicher Lebensraum hat sich in den letzten Jahrzehnten durch Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Bergbau um fast 50 % verringert. Aus vielen Gebieten ist er bereits völlig verschwunden. In den 1960er Jahren wurde der Jaguar besonders stark bejagt und es gab Schätzungen, die von bis 15.000 getöteten Tieren allein im Amazonasgebiet ausgingen. (1)
Daneben die Anlage des Andenkondors. Der Andenkondor ist auf Grund seiner herausragenden Größe unverwechselbar. Er ist ein mächtiger, massiger, für einen Neuweltgeier relativ kurzbeiniger Vogel mit lang gefingerten, brettartigen Flügeln, die im Gleitflug annähernd waagrecht gehalten werden. Bei ausgefärbten Individuen ist die weiße Halskrause auch auf größere Entfernungen auszumachen, in der Obersicht sind die weißen Flügelabzeichen deutlich erkennbar. Von unten wirken die Vögel ungezeichnet dunkel. Der breite, ungezeichnete, verhältnismäßig lange Schwanz ist im gefächerten Zustand gerundet bis leicht Spatel förmig.
Der Andenkondor ist besonders im Norden bedroht und kommt äußerst selten in Venezuela und Kolumbien vor, wo ein Wiedereinführungs-Programm in Gefangenschaft gezüchteter Individuen in die Wildnis entlassen werden. Der Andenkondor ist der Wappenvogel einiger südamerikanischer Staaten. Trotz seiner großen allgemeinen Bekanntheit fehlen zu seiner Biologie noch immer viele wesentliche Daten.
Bei unserem Spaziergang durch den Park sollten wir unsere Aufmerksamkeit nicht nur den Tieren widmen. Der Zoo bietet auch eine Unzahl von heimischen Bäumen, Farne und Blütenpflanzen. Es ist immer wieder atemberaubend die grellen Farben und Formen zu sehen. Ich bedaure es, keinen Botaniker an meine Seite zu haben, um mein Wissensdurst zu erfüllen.
Unser weiterer Weg führt an einigen Anlagen einheimischer Säugetierarten sowie internationale Großkatzen wie Bengal-Tiger, (sogar ein weißes Exemplar) und Löwen vorbei. Interessant ist, Kolumbien hat mehr als 450 Säugetierarten - 7% der weltweiten Säugetierarten. Wir sehen Brüllaffen, Weißschwanzhirsche, Berg Tapir, südamerikanischer Tapir, Capybara, Lama, zwei Toed Faultiere, Braunbär, Brillenbär, Schwarzbär.
Als neuere Attraktion ist der Themenpark Australien zu besichtigen. Hier ist in auf einer kleinen Fläche alles wesentliche über Fauna, Flora und Landleben dieses Kontinentes zusammengestellt. Natürlich dürfen die Legendären Kängurus, die das Bild dieses Kontinentes prägen nicht fehlen.
Kängurus kommen neben Australien einschließlich vorgelagerter Inseln wie Tasmanien sowie in Neuguinea vor. Sie bewohnen unterschiedliche Lebensräume und sind in tropischen Regenwäldern ebenso zu finden wie in Busch- oder Grasländern und trockenen Steppen- und Wüstenregionen. Manche Arten wie die Fels- und Buschkängurus bewohnen auch gebirgige Regionen und sind in Höhen von über 3100 Metern zu finden.
Nicht unerwähnt möchte ich die vielen Skulpturen, die uns auf den Rundweg begleiten. Sie sind liebevoll und mit großem Geschick in der Anlage eingefügt und betonen damit das entsprechende Tema der zu besichtigen Anlage. So ist unter anderem eine riesengroße Schlage genauso zu bewundern wie ein aus Stein geformter Elefant.
Der Zoo Cali investiert ein Menge Arbeit zum Erhalt der Fauna und Flora Kolumbiens, sowie leistet er eine umfangreiche Aufklärungsarbeit zum Schutz bedrohter Arten.
1992 wurde das Programm zur Reproduktion des Andenkondors zwischen der Zoologischen Stiftung von Cali und dem Zoo von San Diego-USA ins Leben gerufen, deren Hauptziel es ist, ein kooperatives Programm der Ex-situ-Reproduktion zu etablieren, die das Überleben der Art in ihrer natürlichen Umgebung gewährleistet. Als Ergebnis dieses Projekts wurden fünf Kondoren im Zoo von Cali geboren, die einzige Institution in Kolumbien, die es geschafft hat, sie zu züchten. Diese im Zoo von Cali geboren, wurden in zwei kolumbianische Nationalparks ausgewildert.
Das Erhaltungsprogramm für den Riesen Flussotter umfasst Feldstudien zur Schätzung der natürlichen Populationen am Orinoco, Vaupés, Putumayo und Apaporis. Darüber hinaus wurden Studien in Gefangenschaft der Reproduktionsbiologie und seines Verhaltens durchgeführt und ein Ex-situ-Zuchtprogramm entwickelt.
Eines der wichtigsten Ergebnisse ist die Geburt in Gefangenschaft im Cali Zoo von 14 Exemplaren. Fünf dieser Tiere sind in amerikanischen und europäischen Zoos und gründen neue Kolonien. Derzeit wird das Fortpflanzungsprogramm dieser Tiere in der Gefangenschaft sowie der Erhaltung der Populationen wieder aufgenommen.
Im Jahr 2003 unternahmen die Zoologischen Stiftung von Cali und die Fundación Ecoandina ein Projekt, um den Populationsstatus und den Lebensraum der Aligatorenschildkröte zu erforschen (Chelydriddae)
Die Ergebnisse dieser Arbeit konzentrieren sich auf die Forschung in der Reproduktionsbiologie und Ernährung, Feldarbeit in Ökologie und Lebensraumnutzung sowie Zuchtprogramme für die Wiederausgliederung aus der Gefangenschaft. Im Rahmen dieses Projekts wurden etwa 500 dieser Schildkröten im Zoo von Cali geboren und in den Feuchtgebieten des Valle del Cauca freigelassen, um die Populationen in ihrer natürlichen Umgebung wiederherzustellen.
Eines der Tiere, die in Kolumbien große Furcht verbreitet, sind Schlangen. In sehr vielen Fällen werden sie aus Unwissenheit verfolgt und getötet. Aus diesem Grund initiierte die Zoologischen Stiftung von Cali ein aktuelles Schlangenschutzprogramm, um die Gemeinschaft in der Region Valle del Cauca das Wissen über diese Reptilien und sich mit Aspekten der Verhütung von Unfällen zu schulen. Die wichtigsten Ergebnisse dieses Projekts ist die Ausbildung von bäuerlichen, indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinschaften des Departements. Medizinischen Weiterbildung in den Gemeinschaften, die Veröffentlichung eines Führers der häufigsten Schlangen des Cauca-Tals und die Veröffentlichung des Buches:" Unbekannte freundliche Schlangen".
Im Jahr 2006 haben sich der Zoo Zürich und die Zoologischen Stiftung von Cali zusammengetan, um zur Erhaltung der Amphibien in Kolumbien beizutragen. Zentrales Ziel dieses Projektes ist die Erhaltung der Amphibien im Südwesten Kolumbiens. Dabei sind drei Schwerpunkte definiert mit den Schlüsselkomponenten: 1. Entwicklung eines Ex-situ-Erhaltungszentrums für die Erhaltung bedrohter Arten und Forschungsmöglichkeiten in Gefangenschaft. 2. Studien konzentrierten sich auf den Artenstatus, die Populationsbiologie und die Wirkung von Chytridiomykose. 3. Entwicklung von Bildungsprogrammen für den Amphibienschutz in lokalen Gemeinden und im Zoo.
Heute verfügt der Zoo Cali über das größte Amphibienlabor des Landes mit rund 300 Beschäftigten, die in der Forschung, in der Bachelorarbeit und in Praktika arbeiten. 2013 wurde erneut ein Abkommen mit Zürich unterzeichnet, mit dem Ziel, mit neuen Arten zu arbeiten.
Im Jahr 2005 initiierten das CRC und die Zoologischen Stiftung von Cali eine Kooperationsvereinbarung (unterstützt mit Mitteln aus dem Zoo von Los Angeles), um den Populationsstatus und seine Lebensgewohnheiten des Bergtapir (Tapirus pinchaque) in den Gebieten Puracé - Cauca zu erforschen. Diese Arbeit zielt darauf ab, Instrumente zu schaffen, die bei der Entscheidungsfindung für die Erhaltung der Arten helfen können.
Für uns ist es ein sehr erfolgreicher Tag und kehren in unser Hotel zurück. Ich hoffe diese Hintergrundinformationen reichen aus, um sich auf einen Rundgang im Park zu freuen. Vielleicht ist es noch erwähnenswert das der Zoo, Feriencamps, geführte Nachtbeobachtungen, Weiterbildungskurse organisiert. Auch Geburtstagsfeiern sind möglich.
(1) amazonas.de: Jaguar – King of the Jungle
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